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Sonntag, 08.07.2007 – Tag 13

Hrauneyar, blauer Himmel, sonnig

Da die Eldgja-Strecke für ihre vielen Furten bekannt ist, hatten wir beim vorherrschenden Dauerregen der vergangenen Tage diese Route eigentlich schon abgeschrieben. Das herrliche Wetter am Morgen macht uns wieder unsicher und wir versuchen in Hrauneyjar ein paar Informationen über den Streckenzustand der Eldgja-Route einzuholen. Leider kann uns niemand etwas sagen, das Beste was wir bekommen ist bis Mittag zu warten bis der Busfahrer aus Kirkjubaerklaustur eintrifft. Das dauert uns zu lang und wir beschliessen es einfach zu probieren, nicht ohne vorher in Hrauneyjar noch einen weiteren vergeblichen Versuch zu unternehmen Emails abzurufen und zu verschicken…

Wir fahren also zunächst wieder in Richtung Landmannalaugar, machen dort noch ein paar Fotos von den herrlichen Rhyolithbergen, die wir heute zum ersten Mal im Sonnenschein sehen, und biegen dann in Richtung Eldgja ab. Die Strecke ist einfach nur herrlich! Wir fahren durch eine phantastische und bizarre Landschaft, die uns hinter jeder Ecke neue beeindruckende Anblicke bietet. Teilweise führt die Strecke kilometerweit durch das Flussbett, so dass wir alle paar Meter furten müssen, aber alle Furten sind aktuell maximal 40-50cm tief und stellen daher kein Problem dar. Am Anfang versuchen wir noch hinter  einer französischen Familie zu bleiben, um gemeinsam furten zu können, aber sehr schnell beschliessen wir es gemütlicher angehen zu lassen als diese und die Fahrt zu geniessen. Zwischendurch führt die Strasse uns auch wieder höher die Berge hinauf und wir haben dort herrliche Ausblicke über die weite Landschaft. Auf einer kleinen Passhöhe angekommen öffnet sich plötzlich der Blick in Richtung Süden und wir können bereits die Vulkanspalte Eldgja sehen, die quer zu unserer Fahrtrichtung die Strasse schneidet und im Osten am mächtigen Berg Gjatindur ihren Ursprung nimmt. Wir biegen auf die 2km lange Stichstrasse in die Spalte ab und parken vor der Furt über die Ofaera (die Unbezwingbare), die allerdings heute ihrem Namen keine Ehre macht. Wir treffen auch den eiligen Franzosen wieder, der hier ein paar Extrarunden durch die Ofaera dreht um seinen Sohn ein paar schöne Bilder von ihm und seinem Auto beim Furten machen zu lassen. Wir machen dieses Spielchen nicht mit und parken brav vor den zwei Furten, die sowieso von zwei relativ bequemen Betonbrücken überspannt werden. 50m weiter endet die Strasse sowieso vor einem weiten Geröllfeld…

Wir machen uns auf den Weg zum Ofaerufoss. Der Weg ist zunächst bequem und führt dann etwas mühsamer an einer Schmalstelle der Spalte durch ein längeres Geröllfeld. Als sich der Weg wieder grosszügiger in die Eldgja öffnet kommt der Ofaerufoss an der gegenüberliegenden Talseite ins Blickfeld. Wir queren die Spalte und beginnen uns etwas zu beeilen, denn plötzlich ziehen sehr düstere Wolken auf und wir hören ersten Donner. Aber bereits wenige Minuten später stehen wir vor dem malerischen Wasserfall und geniessen den Anblick, wenn er auch seit 1995 nicht mehr von einer natürlichen Basaltbrücke überspannt wird. Nach einer kurzen Rast machen wir uns sogleich wieder auf den Rückweg und beschliessen nicht wie geplant eine 3-4 stündige Wanderung durch die Spalte und auf den Gjatindur zu machen. Eine weise Entscheidung, denn auf dem Rückweg im Geröllfeld erreicht uns das Gewitter und wir werden kräftig nass bis wir wieder beim Auto ankommen.

Bei wechselhaftem Wetter geht es dann weiter in Richtung Süden nach Kirkjubaerklaustur. Dort schauen wir uns immer noch im Regen den Friedhof mit den Resten des alten Benediktinerklosters an. Wir fahren zum Kirkjugolf (Kirchenfussboden), beschliessen aber dass wir uns diesen wegen des  Regens lieber an einem der nächsten Tage ansehen werden. Die nahe bei Kirkjubaerklaustur gelegenen Dverghamrar (Eine schöne Basaltsäulenformation) erreichen wir allerdings in einer Regenpause und schauen sie uns an.

Ein paar Kilometer weiter erreichen wir unser nagelneues aber von außen hässliches Hotel in Containerbauweise in Nupar. Das Hotel ist OK, aber sehr lieblos gebaut. Es gibt kein Internet, kein Telefon, keinen Fernseher, keine Sauna, keine Handyverbindung. Man hat den Eindruck, als sei das Hotel gebaut worden um möglichst schnell seine Investitionskosten wieder einzuspielen und als wurde keine Krone mehr ausgegeben als irgendwie nötig war. Alles ist OK, es gibt nichts wirklich auszusetzen, aber auch nicht mehr als das…

Montag, 09.07.2007 – Tag 14

Nupar, teils blauer teils bedeckter Himmel, sonnig

Der Tag beginnt damit, dass ein Traktor mit Tankanhänger unsere Hotelausfahrt blockiert, aber dank der guten Übung der vorausgehenden Tage ist das kein Problem, da Volker die Geländegängigkeit unseren Jimny testet, einfach durchs Gelände kurvt und das Hindernis so umgeht.

Wir fahren heute als erstes  zur Torfkirche in Nupsstadur. Diese ist sehr nett und gemütlich, aber Volker hat sich gleich zweimal den Kopf angestossen weil alles so klein ist.

Dann fahren wir durch die sehr beeindruckende weite Flussschotterebene Skeidarasander, die von den verschiedenen Gletscherflüssen des Skeidarajökull (grösster Talgletscher des Vatnajökull) gebildet wurde. Die Ebene ist ca. 40km breit und die Gletscherzunge liegt auf der vollen Breite im Tal. Eine Nebelwand zieht sich von der Gletscherhochfläche bis ins Tal hinab, während die Gipfel der rechts und links vom Gletscher liegenden Berge gut sichtbar und sonnenbeschienen sind. Wir überqueren die langen Brücken über die Gletscherflüsse, die beim Jökulhaup 1996 zerstört worden  waren. Einige der verbogenen dicken Stahlträger sind ein paar Kilometer vor Skaftafell demonstrativ aufgestapelt und mit Infotafeln versehen worden.

Im Nationalpark Skaftafell, eine grüne Oase zwischen Skeidarasander und Vatnajökull, die von mehreren Gletscherzungen eingerahmt wird (Skeidarajökull, Mordalsjökull, Skaftafellsjökull, Svinafellsjökull), fahren wir erst mal zum Visitor Center. Es ist hier sehr viel los, mehrere Busse und viele PKW parken bereits vor dem Center, einem beliebten Ausgangspunkt für Wanderungen im Nationalpark. Bei sehr sonnigem Wetter machen wir uns auf zur Wanderung zum Svartifoss. Auf dem Weg dorthin begegnen wir wiederum vielen Wandergruppen. Der Wasserfall ist eigentlich sehr schön und von bei Nässe schwarzen Basaltsäulen orgelartig umgeben, wird aber leider ständig von ca. 20 Touristen belagert, die fast alle glauben, man müsse unbedingt direkt bis zum Wasserfall vorgehen um ihn bewundern zu können und dabei allen anderen die Sicht versperren. Am nervigsten waren dabei diejenigen, die sich, kaum beim Wasserfall angekommen, sofort in Pose stellen mussten um ein Beweisfoto von sich vor dem Fall aufnehmen zu lassen („I was here“). Wenn sich alle halbwegs an die angegebenen Aussichtspunkte halten würden hätten alle mehr davon. Nach einiger Wartezeit geben wir die Hoffnung auf ein Bild vom Fall ohne Touristen machen zu können und machen ein Beweisfoto mit Menschenmenge. Danach wird es aber erstaunlicherweise etwas besser und wir schaffen es am Ende immerhin Wasserfall plus linke Wand touristenfrei festzuhalten. Danach geht es auf der anderen Seite des Wasserfalls weiter zum Aussichtspunkt Sjonarsker. Hierhin verirren sich nur noch ein paar andere Wandergesellen und auf einmal ist die Atmosphäre viel freundlicher. Bei Sjonarsker sind wir allein und haben einen herrlichen Rundumblick über Skeidarajökull, Skeidarasander, Skaftafellsjökull und können sogar einen gelegentlichen Blick auf die Hochfläche des Oraefajökull mit Islands höchstem Berg Hvannadalshnjukur werfen, wenn dieser gerade in einer kleinen Wolkenlücke sichtbar wird (da sich bei ansonsten klarem Himmel eine hartnäckige Wolkenschicht konstant um den Oraefajökull herumbewegt). Wir verstehen langsam, warum das Massiv des Oraefajökull Islands niederschlagsreichste Gegend ist mit bis zu 8000 mm Niederschlag im Jahr. Danach beschliessen wir von Sjonarsker aus weiter ins Morsardalur weiterzuwandern, eine sehr schöne Wanderung in für Island völlig untypischer lieblicher Umgebung mit Birkenwäldchen und Bachtälchen, gelegentlich auf Holzbohlen über Morastflächen hinweg. Auf der ganzen Strecke bis ins Morsardalur (knapp 1.5h) begegnet uns auch nur eine Familie mit drei Kindern, ein gutes Zeichen dafür, dass sich der Standard-Touri nicht über die vermeintliche Hauptattraktion hinausbewegt. Auf dem Weg ins Morsardalur hören wir ein langanhaltendes Donnern, das wir zunächst den tief hängenden, düsteren Wolken zuordnen, das sich aber im Nachhinein als ein Eisabbruch des Morsarjökull erweist. Im Morsardalur angekommen geht es über eine interessante Fussgängerbrücke, in der anscheinend alles verbaut wurde was gerade zur Hand war (ein altes Rohr bildet die Grundtragekonstruktion) auf die Schotterfläche des Skeidarasander, auf der wir knapp eine Stunde recht mühsam auf einer Fahrspur im Schotter laufen. Dann verlassen wir über eine zweite, weniger gewagte Fussgängerbrücke über den Fluss Morsa den Skeidarasandur und nach weiteren gut 30 min Wanderung über Flutverbauungen und durch den Campingplatz kommen wir wieder müde am Visitor Center an.

Im Visitor Center angekommen sehen wir uns den interessanten Film über den Vulkanausbruch unter dem Vatnajökull und anschließendem Jökulhaup von 1996 und die Ausstellung über das Leben im Sander vor dem Bau der Ringstrasse an. Danach nutzen wir noch die Möglichkeit für Internetverbindung im Visitor Center und verschicken die vorbereitete Urlaubsmail, was aber aus unerfindlichem Grund nur teilweise gelingt (nur Teil 2 wird verschickt, obwohl dieser sogar etwas größer ist als Teil 1).

Auf dem Rückweg vom Park zum Hotel machen wir noch einen kurzen Abstecher zum Svinafellsjökull, den wir jedoch heute nur anschauen und nicht hinlaufen. Da es schon ziemlich spät ist heben wir uns das für einen der nächsten Tage auf. Außerdem halten wir noch kurz am „Skaftafell-Airport“ und holen dort Informationen zu Rundflügen über den Gletscher ein. Mal schauen ob das Wetter an einem der nächsten Tage noch mitspielen wird und wir einen solchen Rundflug machen können.

Dienstag, 10.07.2007 – Tag 15

Nupar, bedeckter Himmel, stellenweise Sprühregen

Wir beginnen den Tag in Kirkjubaerklaustur, wir müssen dringend einkaufen und tanken. Während Volker einkauft ruft Susanne zu Hause an und erhält die traurige Nachricht, dass unsere Ratte Krimi am Tag zuvor gestorben ist. Sie hatte anscheinend einen Herzinfarkt oder Schlaganfall im Schlaf, denn sie starb völlig überraschend (vor dem Urlaub ging es ihr mit ihren knapp 2 Jahren noch wunderbar) und wurde von Susannes Mutter friedlich zusammengerollt im Häuschen gefunden.

Danach überlegen wir uns, ob bei diesem etwas unvorhersehbaren Wetter eine Fahrt zu den Lakagigar sinnvoll ist, machen es aber trotzdem. Die Strecke wird im Reiseführer und vom Reisebüro als sehr schlecht beschrieben, als teilweise sehr enge und holprige Strasse mit vier möglicherweise unangenehmen und steinigen Furten. Daher verwundert es uns etwas, dass die Fahrt selbst an sich eigentlich nicht unangenehm verläuft. Das Wetter wird langsam besser. Je näher wir Lakagigar kommen umso mehr hellt sich der Himmel auf. Die Furten sind deutlich weniger schlimm als erwartet, da die Flüsse alle sehr wenig Wasser führen. Eine der Furten erkennen wir gar nicht als Furt, bis wir beim Nachschauen auf der Karte feststellen, dass wir gerade eine passiert haben sollen. Die Strasse ist stellenweise wirklich sehr holprig und manche Passagen müssen im 1. Gang gefahren werden, aber es sieht so aus als sei einiges neu gemacht worden. Auf jeden Fall kommen wir gut voran. Wir haben einige erste beeindruckende Blicke auf die Kraterreihe der 25km langen Vulkanspalte und halten mehrmals zum bestaunen und fotografieren. Wir sind trotz einiger Fotostopps nach gut 1 ½ h am Parkplatz vor dem Hauptkrater Laki. Dort stehen zu diesem Zeitpunkt allerdings auch schon wieder etliche PKW und zwei Busse. Inzwischen scheint die Sonne und da eine Bus-Gruppe sich gerade für den Aufstieg auf Laki fertig macht gehen wir zunächst einen der markierten Rundwege (blau) durch das Lavafeld. Der Weg ist kurz aber sehr beeindruckend, führt er doch mitten durch einen der Krater mit sehr bizarren Felsformationen und tiefen Löchern. Danach ist es etwas ruhiger und wir machen uns an den steilen Aufstieg auf Laki (rote Markierungen). Schon von unterwegs hat man phantastische Blicke auf die Kraterreihe südwestlich des Hauptkraters. Der Weg auf den Gipfel ist weiter als erwartet, denn nach jedem Anstieg wird der Blick frei auf weitere Steigungen, aber endlich auf dem Gipfel angekommen hat man einen wunderbaren Rundblick. Die gesamte Ausdehnung der Lakagigar wird sichtbar und der Blick nach Nordosten ist geprägt vom Gletscher Sidujökull, einem Teil des Vatnajökull. Die Berge im Nordwesten sind leider meist hinter Wolken verborgen, aber man kann die vielen Seen und Flüsse erahnen und auch gelegentlich einen Blick auf Eldgja erheischen. Der Abstieg erweist sich trotz des relativ losen Gesteins als problemloser als erwartet und wieder unten angekommen machen wir uns gleich an den weiß markierten Weg, der in eine kleine und unspektakuläre Lavahöhle und auf einen interessanten Krater führt. Danach beschließen wir für die Rückfahrt die gelb gestrichelte Rundstrasse zu nehmen und werden dafür mit weiteren herrlichen Blicken auf und über das Lavafeld und die Krater belohnt. Man scheint den Touristenrummel etwas von Laki selbst wegnehmen zu wollen, denn die Strasse ist in weiten Teilen neu gemacht und sehr gut und wir haben einige neu angelegte markierte Spazierwege durch das Lavafeld gesehen. Vor der Rückkehr auf die Hauptpiste gibt es noch eine nicht in der Karte beschriebene weite Furt zu überwinden, die vor dem Einfahren dummerweise nicht komplett einzusehen ist. Sie erweist sich zum Glück als nicht tiefer als erwartet, nur etwas holperig. Wieder auf der Hauptpiste zurück machen wir kurz vor dem Ende der Fahrt noch einen Abstecher zum sehr schönen Wasserfall Fagrifoss, bei dem die Geirlandsa in zwei Kaskaden in die Tiefe stürzt und eine nett anzusehende Schlucht bildet.

Auf dem Rückweg in Kikjubaerklaustur halten wir endlich beim sogenannten Kirkjugolf, dem „Kirchenfussboden“, der zwar nie ein Fussboden war, aber durch seine Form daran erinnert. Es handelt sich dabei um die sehr schön anzusehende glatt geschliffene Oberseite von Basaltsäulen.

Zurück in Nupar öffnet sich spät am Abend für kurze Zeit zwischen Bodennebel und tief hängender Wolkendecke ein schmaler Streifen völlig klarer Sicht auf den Gletscher Oraefajökull und wir bekommen einen wunderschönen Blick auf den von der untergehenden Sonne beschienenen Gipfel von Islands höchstem Berg Hvannadalshnukur.

Mittwoch, 11.07.2007 – Tag 16

Nupar, bedeckter Himmel, sehr trüb

Den Plan mit dem Rundflug, für den heute die letzte Gelegenheit wäre, geben wir angesichts des schlechten Wetters auf.

Als erstes fahren wir zum Svinafellsjökull und sind erstaunt darüber, wie sehr er sich gegenüber unserem Besuch vor 3 Jahren verändert hat. Die Gletscherzunge hat sich so weit zurück gezogen, dass ein deutlich erkennbarer See entstanden ist und der seitliche Rand, der vorher bequem zu erreichen war, ist nun so weit  von der Felswand entfernt, das man nur noch mit einer gewagten Kletterpartie (die nicht mal Volker unternehmen will) auf die Gletscheroberfläche gelangen kann. Aber wir geniessen die schönen Blicke über den Svinafellsjökull auf die Hochfläche des Oraefajökull.

Dann fahren wir weiter nach Ingolfshöfdi. Bei sehr strammem, eisigen Wind und leichtem Nieselregen fahren wir in einem von einem Traktor gezogenen Anhänger übers Watt zum vorgelagerten Kap (einer ehemaligen Insel) Ingolfshöfdi. Dort sehen wir dieses Jahr zum ersten Mal Papageientaucher und erfahren von unserer Führerin (Matthildur???dottir) auch, dass tatsächlich aufgrund des warmen und trockenen Wetters nur ein Bruchteil der sonstigen Population auf Island vorhanden ist, da es zur Zeit vor Island nicht so viele Fische wie sonst gibt. Leider sind die vorhandenen Vögel auch viel scheuer als wir das bisher bei Papageientauchern erlebt hatten. Wir brauchen viele Versuche bis wir halbwegs brauchbare Fotos erhalten. Beeindruckend sind die Großen Raubmöwen, deren Angriffe aber glücklicherweise ausbleiben, aber auch Tölpel, Möwen und Eiderenten sind zu sehen. Überall auf der Insel liegen verstreut Vogelskelette und zerstörte Gelege. Es scheint ein harter Konkurrenzkampf zu herrschen.

Wieder zurück auf dem Festland fahren wir direkt zur bekannten Gletscherlagune Jökulsarlon. Schon erste Blicke zwischen den Hügeln der Endmoräne hindurch zeigen eine sehr dichte Eisbergansammlung. Aus der Nähe zeigt sich, dass einige riesige Eisblöcke den Abfluss zum Meer blockieren und sich weiteres Eis in bizarren Formationen bis weit in den See hinein angestaut hat. Um die Fahrten mit den Amphibienfahrzeugen überhaupt zu ermöglichen, sind dauernd mehrere Leute in Zoodiacs unterwegs, die Eisblöcke aus dem Weg schieben und mit Wellen die Fahrrinne frei zu halten versuchen. Angesichts des ungemütlichen Wetters warten wir zunächst noch mit der Bootsfahrt und wärmen uns nach einem ersten Rundgang mit einer leckeren Fischsuppe im Visitor Center auf. Als wir dann endlich auf dem Wasser sind, haben Wind und Strömung so weit nachgelassen, dass genug Wasserfläche für die Fahrt frei ist, sie ist allerdings deutlich kürzer als die Fahrt vor drei Jahren und wir fahren nicht wie damals bis zum Gletscherabbruch des Breidamerkurjökull. Dafür hat es wieder unzählige wunderschöne bizarre Eisbergformationen.

Auf der Rückfahrt fällt Susanne neben der Straße noch ein Wasserfall in seltsamen Felsformationen auf, den wir uns nach einem kurzen Hinweg durch ein Lupinenfeld näher anschauen.

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